Die Solestube in Bad Goisern

von | 4. August 2025 | Im Museum, Oberös­ter­reich, Salzkam­mer­gut

Der Salzab­bau im Hallstatt lässt sich ca. 7000 Jahre in die Vergan­gen­heit nachwei­sen. Bis heute prägend für die Region war Elisa­beth von Görz und Tirol. Wahrschein­lich 1305 erhielt sie das Salzkam­mer­gut als Morgen­gabe und baute die vorhan­de­nen Struk­tu­ren um. Im Jahr 1311 legte sie neue recht­li­che Regeln für den Salzab­bau in Hallstatt fest. Siehe auch meinen Beitrag vom 8. März 2025 – Freistadt am inter­na­tio­na­len Frauen­tag.

Die heutige Geschichte beginnt aber im frühen 17. Jahrhun­dert, genau gesagt, im Jahr 1607.

Die über 30 km lange Solelei­tung von Hallstatt nach Ebensee kann mit Fug und Recht als älteste (indus­tri­elle) Pipeline der Welt bezeich­net werden. Die aus 13.000 ausge­höhl­ten und inein­an­der­ge­steck­ten Baumstäm­men bestehende Leitung wurde 1607 nach einer Bauzeit von 10 Jahren in Betrieb genom­men und ist bis heute in Betrieb. 1940 wurden die Holzrohre gegen Eterni­t­rohre ausge­tauscht. Diese hatten eine weitaus kürzere Lebens­dauer und wurden bereits 1970 gegen Kunst­stoff­rohre (Polokal-Rohre) ausge­tauscht.

Im Salzberg­werk Hallstatt wird das Salz mit Wasser aus dem Berg gelaugt (Salzge­halt 33%). Um daraus Salz zu erzeu­gen, wird in der Saline die Sole erhitzt, bis nach verdamp­fen des Wassers das Salz übrig bleibt. Als das zur Erhit­zung notwen­dige Holz in Hallstatt knapp wurde, wurde eine neue Saline in Ebensee am Traun­see errich­tet. Und so entstand von 1597 bis 1607 die älteste, heute noch aktive Pipeline aus Tannen- und Fichten­stäm­men (heute Kunst­stoff). Zum Trans­port in den Holzroh­ren musste die Sole (auch unter­wegs) erwärmt werden. Dazu wurden die Solestu­ben einge­rich­tet und von ausge­wähl­ten Arbei­tern betreut. Diese war auch sonst das ganze Jahr für die Überwa­chung und Erhal­tung der Rohrlei­tun­gen zustän­dig.

Wer will, kann von Hallstatt bis Ebensee den stetig bergab führen­den Weg, der als Soleweg, Solelei­tungs­weg oder Strehn bezeich­net wird, bewan­dern.

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