Fladnitz — Donau — Traisen
Heute eine Runde beginnend mit dem Fladnitztalradweg (Stattersdorfer Route), Fortsetzung am Donauradweg und zurück über Traismauer und den Traisentalradweg geradelt. Die Länge waren ca. 66 km, die Strecke ist so gut wie eben, keine nennenswerten Steigungen.

Entlang der Fladnitz
Die Infrastruktur ist gut, alleine bis zum Donauradweg sind drei Trinkwasserbrunnen zu finden. Der Brunnen in Meidling im Tale ist an einem Spielplatz, der links des Radwegs liegt und extra angefahren werden muss. In Paudorf ist der Brunnen am Hauptplatz, direkt beim Bahnhof rechts weg nach ca. 50 Metern. Und beim Sportplatz hinter Furth fährt man direkt daran vorbei. Dort befindet sich auch eine Radreparatursäule.
Der Weg führt vorbei an Feldern, Dörfern und liegt über weite Strecken abseits von Straßen. Entlang von Feldern voller Sonnenblumen, Weingärten und vielen Privathäusern geht es auf der Rückseite des Stifts Göttweig bis nach Furth. Dort gibt es den ersten wirklich schönen Blick auf das Stift Göttweig. Kurz hinter Furth beginnt auch der Übergang zum Donauradweg.
An der Donau
Weiter ging es am rechten Donauufer bis nach Traismauer. Dort waren schon bedeutend mehr Leute unterwegs als entlang der Fladnitz. Durch den starken Regen am Vorabend bzw. Unwetter in den Tagen davor, war die Donau nicht wirklich blau. Auch der Weg war teilweise mit (kleinen) Ästen und Blättern übersäht. Kurz hinter der Abfahrt Krems Süd war ein Baum gekippt und bildete wie ein Dach über dem Treppelweg. Da die Weiterfahrt dadurch nicht behindert wurde, ging es vergnügt weiter Richtung Traismauer. Ein Stück vor Traismauer, unter der Brücke der S33, die über die Donau führt, hängt ein Fuß- und Fahrradweg. Dadurch wird die Querung von einem Ufer der Donau zum anderen enorm erleichtert und große Umwege erspart. Das war eine wirklich gute Idee, die da umgesetzt wurde.
Vorbei am Donaurestaurant geht es rechts ins Traisental und entlang der Naturbadeseen Traismauer in wenigen Minuten in die Stadt hinein.
Die Stadtmauern von Traismauer
In Traismauer gab es neben der Mittagspause und einem köstlichen Mittagessen im Nibelungenhof auch einen Rundgang durch die Stadt. Dort hat mich vor allem die Stadtbefestigung interessiert, da ich schon viel darüber gelesen habe. Daher habe ich in meinen eigenen, sicherlich nicht sehr wissenschaftlichen Sprache, einige Fakten über die Stadtbefestigung zusammenzugeschrieben. Und hoffe, dass euch die Lektüre Spaß macht.
Das in der Römerzeit errichtete Kastell am Donaulimes ist das erste, wo in Traismauer Türme und Mauern errichtet wurden. Dieses wurde später in ein Kleinkastell umgewandelt. Als die Römer dann vom Donauraum abzogen, blieb das Kastell unbewohnt zurück. Trotz längerem Leerstand sind bis heute die Außenmauern, ein Turm und ein Doppelturmtor (Römer- oder auch Wiener Tor) erhalten.
860 erhielt der Erzbischof von Salzburg Traismauer als Geschenk. Die Burg (Kleinkastell) und der Markt blieben 1803 in Salzburger Besitz. Kaiser Friedrich III erlaubte einen Wochenmarkt, was zwischen 1450 und 1500 neue Befestigungsarbeiten erforderlich machte. So wurden im Osten und Süden ca. 5 Meter vor den römischen Mauern neue Mauern, um den Markt besser zu schützen. Vermutlich — da die neuen Mauern nur 50 cm dick waren — sollten die römischen Mauern weiterhin die Hauptbarriere darstellen und der Raum zwischen alter und neuer Mauer einen Zwinger darstellen. Der Römerturm wurde mit einem Schlupftor ergänzt und das Doppelturmtor erhielt ein neues Wehrgeschoss. Auch das Kleinkastell wurde in dieser Zeit zum Schloss umgebaut, blieb aber weiterhin Bestandteil der äußeren Wehranlagen.
Diese Befestigungsanlagen blieben bis 1860 stehen. Danach wurden Teile abgetragen. Bereits 1803 wurde das Doppelturmtor in Wohnraum umgebaut. Heute sind immer noch Teile der alten Stadtbefestigung zu sehen. Der Befestigungsgraben wurde zu einem Park umgestaltet und die noch bestehenden Mauern instand gesetzt. Sie präsentieren sich in ihrer ganzen Schönheit den Besucher:innen.
Das Traisental
Die letzten 20 Kilometer nach St. Pölten wollte ich eigentlich mit dem Zug zurücklegen. Leider war das Angebot an Niederflurwagen nicht gegeben, daher bin ich dann doch nach Hause geradelt. Der Traisentalradweg ist gut ausgebaut, teilweise allerdings etwas rumpelig. Er verläuft von Traismauer bis Herzogenburg auf der linken Seite der Traisen, bei Herzogenburg wechselt er auf die rechte Seite. Trinkwasser gibt es bei Einöd, direkt neben dem Weg und etwas versteckt direkt bei der Traisenquerung kurz vor Herzogenburg. Dort ist auch ein Reparaturmöglichkeit fürs Fahrrad.
Diese letzte Kraftanstrengung der Heimfahrt hat mir mein Knie leider sehr übel genommen und mich gezwungen, eine Pause bis zur nächsten Fahrradtour einzulegen.