Fladnitz — Donau — Traisen

von | 13. Juli 2024 | Am Rad, Im Freien, Nieder­ös­ter­reich, Sommer

Heute eine Runde begin­nend mit dem Fladnitz­tal­rad­weg (Statters­dor­fer Route), Fortset­zung am Donau­rad­weg und zurück über Trais­mauer und den Traisen­tal­rad­weg geradelt. Die Länge waren ca. 66 km, die Strecke ist so gut wie eben, keine nennens­wer­ten Steigun­gen.

Entlang der Fladnitz

Die Infra­struk­tur ist gut, alleine bis zum Donau­rad­weg sind drei Trink­was­ser­brun­nen zu finden. Der Brunnen in Meidling im Tale ist an einem Spiel­platz, der links des Radwegs liegt und extra angefah­ren werden muss. In Paudorf ist der Brunnen am Haupt­platz, direkt beim Bahnhof rechts weg nach ca. 50 Metern. Und beim Sport­platz hinter Furth fährt man direkt daran vorbei. Dort befin­det sich auch eine Radre­pa­ra­tur­säule.

Der Weg führt vorbei an Feldern, Dörfern und liegt über weite Strecken abseits von Straßen. Entlang von Feldern voller Sonnen­blu­men, Weingär­ten und vielen Privat­häu­sern geht es auf der Rückseite des Stifts Göttweig bis nach Furth. Dort gibt es den ersten wirklich schönen Blick auf das Stift Göttweig. Kurz hinter Furth beginnt auch der Übergang zum Donau­rad­weg.

An der Donau

Weiter ging es am rechten Donau­ufer bis nach Trais­mauer. Dort waren schon bedeu­tend mehr Leute unter­wegs als entlang der Fladnitz. Durch den starken Regen am Vorabend bzw. Unwet­ter in den Tagen davor, war die Donau nicht wirklich blau. Auch der Weg war teilweise mit (kleinen) Ästen und Blättern übersäht. Kurz hinter der Abfahrt Krems Süd war ein Baum gekippt und bildete wie ein Dach über dem Treppel­weg. Da die Weiter­fahrt dadurch nicht behin­dert wurde, ging es vergnügt weiter Richtung Trais­mauer. Ein Stück vor Trais­mauer, unter der Brücke der S33, die über die Donau führt, hängt ein Fuß- und Fahrrad­weg. Dadurch wird die Querung von einem Ufer der Donau zum anderen enorm erleich­tert und große Umwege erspart. Das war eine wirklich gute Idee, die da umgesetzt wurde. 

Vorbei am Donau­re­s­tau­rant geht es rechts ins Traisen­tal und entlang der Natur­ba­de­seen Trais­mauer in wenigen Minuten in die Stadt hinein.

Die Stadt­mau­ern von Trais­mauer

In Trais­mauer gab es neben der Mittags­pause und einem köstli­chen Mittag­essen im Nibelun­gen­hof auch einen Rundgang durch die Stadt. Dort hat mich vor allem die Stadt­be­fes­ti­gung inter­es­siert, da ich schon viel darüber gelesen habe. Daher habe ich in meinen eigenen, sicher­lich nicht sehr wissen­schaft­li­chen Sprache, einige Fakten über die Stadt­be­fes­ti­gung zusam­men­zu­ge­schrie­ben. Und hoffe, dass euch die Lektüre Spaß macht.

Das in der Römer­zeit errich­tete Kastell am Donau­li­mes ist das erste, wo in Trais­mauer Türme und Mauern errich­tet wurden. Dieses wurde später in ein Klein­kas­tell umgewan­delt. Als die Römer dann vom Donau­raum abzogen, blieb das Kastell unbewohnt zurück. Trotz länge­rem Leerstand sind bis heute die Außen­mau­ern, ein Turm und ein Doppel­turm­tor (Römer- oder auch Wiener Tor) erhal­ten.

860 erhielt der Erzbi­schof von Salzburg Trais­mauer als Geschenk. Die Burg (Klein­kas­tell) und der Markt blieben 1803 in Salzbur­ger Besitz. Kaiser Fried­rich III erlaubte einen Wochen­markt, was zwischen 1450 und 1500 neue Befes­ti­gungs­ar­bei­ten erfor­der­lich machte. So wurden im Osten und Süden ca. 5 Meter vor den römischen Mauern neue Mauern, um den Markt besser zu schüt­zen. Vermut­lich — da die neuen Mauern nur 50 cm dick waren — sollten die römischen Mauern weiter­hin die Haupt­bar­riere darstel­len und der Raum zwischen alter und neuer Mauer einen Zwinger darstel­len. Der Römer­turm wurde mit einem Schlupf­tor ergänzt und das Doppel­turm­tor erhielt ein neues Wehrge­schoss. Auch das Klein­kas­tell wurde in dieser Zeit zum Schloss umgebaut, blieb aber weiter­hin Bestand­teil der äußeren Wehran­la­gen.

Diese Befes­ti­gungs­an­la­gen blieben bis 1860 stehen. Danach wurden Teile abgetra­gen. Bereits 1803 wurde das Doppel­turm­tor in Wohnraum umgebaut. Heute sind immer noch Teile der alten Stadt­be­fes­ti­gung zu sehen. Der Befes­ti­gungs­gra­ben wurde zu einem Park umgestal­tet und die noch bestehen­den Mauern instand gesetzt. Sie präsen­tie­ren sich in ihrer ganzen Schön­heit den Besucher:innen.

Das Traisen­tal

Die letzten 20 Kilome­ter nach St. Pölten wollte ich eigent­lich mit dem Zug zurück­le­gen. Leider war das Angebot an Nieder­flur­wa­gen nicht gegeben, daher bin ich dann doch nach Hause geradelt. Der Traisen­tal­rad­weg ist gut ausge­baut, teilweise aller­dings etwas rumpe­lig. Er verläuft von Trais­mauer bis Herzo­gen­burg auf der linken Seite der Traisen, bei Herzo­gen­burg wechselt er auf die rechte Seite. Trink­was­ser gibt es bei Einöd, direkt neben dem Weg und etwas versteckt direkt bei der Traisen­que­rung kurz vor Herzo­gen­burg. Dort ist auch ein Repara­tur­mög­lich­keit fürs Fahrrad.

Diese letzte Kraft­an­stren­gung der Heimfahrt hat mir mein Knie leider sehr übel genom­men und mich gezwun­gen, eine Pause bis zur nächs­ten Fahrrad­tour einzu­le­gen.