Eine kurze Regent­schaft mit großer Auswir­kung

von | 20. Juni 2024 | Im Freien, Im Museum, In der Stadt, Nieder­ös­ter­reich

Josef II., der von (1765 bis 1780 mit-) 1780 bis 1790 regierte, hat das soziale Gefüge der St. Pöltner Stadt­be­völ­ke­rung „aufge­mischt“. So bestärkte er die St. Pöltner in der Meinung, dass inner­halb der St. Pöltner Stadt­mau­ern zu viele Klöster angesie­delt sind. Also wurden die Konvente der Karme­li­tin­nen (1782), der Karme­li­ten (1783) so wie der Augus­ti­ner Chorher­ren (1784) aufge­ho­ben. Nur das Insti­tut der Engli­schen Fräulein (heute Mary Ward) war wegen ihrer Unter­richts­tä­tig­keit unbestrit­ten. Auch die Franzis­ka­ner durften auf Inter­ven­tion von Bischof Kerens bleiben und erhiel­ten den Konvent der Karme­li­ten, den sie heute noch bewoh­nen.

Ziemlich zur gleichen Zeit wurde die Diözese Wr. Neustadt aufge­ho­ben und St. Pölten zum Bischofs­sitz. Heinrich Johann von Kerens wurde zum ersten Bischof von St. Pölten. Als Bischofs­sitz wurde das aufge­ho­bene Kloster der Augus­ti­ner Chorher­ren adaptiert.

Seine Biblio­thek übersie­delte Kerens von Wr. Neustadt nach St. Pölten und lies sie hier einbauen. Nussholz­fur­nier mit Intar­sien aus Ahorn verleiht den Möbeln eine beruhi­gende Ausstrah­lung. Als Teil der Diöze­san­ar­chivs enthält die Kerens­bi­blio­thek ungefähr 13.000 Bücher aus den Jahren 1502 und 1959. Von Theolo­gie über Philo­so­phie, Natur­wis­sen­schaf­ten und Litera­tur spannt sich der inhalt­li­che Bogen.